Zuhause Wohlfühlen: Nutze die Natur zu deinem Vorteil
21.03.2024
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Geschätzte Lesedauer: 8 Minuten
Erfahre hier, wie du dir den Wohlfühlfaktor Natur zu deinem Vorteil nutzen kannst – auch in den eigenen vier Wänden!
Denn die Natur tut uns Menschen nachweislich gut. Ob Wandern am Wochenende, eine kurze Pause vom Arbeiten im Park zwischen Pflanzen und Springbrunnen oder ein ausgiebiger Urlaub direkt am Meer. Wir fühlen uns danach oft sehr viel erholter als vorher. Dennoch fallen diese schönen Erlebnisse im Grünen im Verhältnis zu unserer restlichen Zeit aber eher gering aus.
Tatsächlich halten wir Menschen uns im Durchschnitt knapp 90% unserer Zeit in geschlossenen Räumen auf (87% in Gebäude,, knapp 6% in Autos lt. einer US-Studie aus den 90er)
Ein Ausflug in die Wohnpsychologie
Als in Schottland im Jahr 1969 die erste gemeinsame Tagung zwischen Architekten und Psychologen stattfand, war der Startschuss für die Forschungsrichtung der Wohn- und Architekturpsychologie gelegt.
Heute gibt es im deutschsprachigen Raum daher zum Beispiel das Institut für Wohn- und Architekturpsychologie, kurz: “IWAP”.
Auch verschiedenste selbstständige Beraterinnen und Berater im gesamten DACH-Raum beschäftigen sich mit dem wechselseitigen Verhältnis zwischen dem Menschen und seinen Wohnräumen – oder auch der “Wohnpsychologie”.
Durch verschiedenste Arbeiten und Studien in diesen Bereichen konnte wiederholt nachgewiesen werden, dass uns die Natur nicht nur maßgeblich gut tut (Stichwort “Erholungsumgebungen”), sondern auch, dass wir sogar höhere kognitive Fähigkeiten aufrufen können, wenn wir uns in natürlichen Umgebungen aufhalten.
Um diese Erkenntnisse besser zu verstehen, sollten wir uns mit uns als Menschen und unseren Wahrnehmungen auseinander setzen.
Blick in die Natur: Evolutionsbedingt beruhigend und anregend zugleich
Der Mensch war Jahrtausende lang 24 Stunden am Tag in der freien Natur unterwegs. Erst sehr spät in der Menschheitsgeschichte begannen wir, sesshaft zu werden und aktiv unsere Unterkünfte zu formen.
Die für uns also als beruhigend empfundenen Umgebung, lässt sich also in vielerlei Hinsicht mit der Natur gleichsetzen.
So wirken Räumen und Umgebungen, die ein ähnliches Reizniveau wie das der Natur haben, besonders harmonisch auf uns. Das heißt, nicht zu viele Reize (Reizüberflutung und Überforderung) und gleichzeitig nicht zu wenig Reize (Langweile oder Reizdeprivation). Beides kann im Extremfall sogar zu körperlichen Stresssymptomen führen.
Im Gegenteil ist dafür ein Blick in die Natur fast nie langweilig, sondern vielmehr anregend und gleichzeitig beruhigend. Ein Erbe unserer Evolution.
“Wir waren nicht immer “der moderne Mensch”, der in Hochhäusern wohnt und sich auf Straßen fortbewegt. Wir waren einst Teil der Natur.“
-Dr. Barbara Perfahl in ihrem Buch “Wohnpsychologie für die Praxis”
Höhere Gehirnleistung durch die Natur: Die Aufmerksamkeitserholungstheorie
Überaus interessant ist auch eine bald 30 Jahre alte Theorie der zwei Psychologen Rachel und Stephen Kaplan:
Diese besagt, “dass Erholung stattfindet, wenn sich Phasen, in denen wir unsere Aufmerksamkeit auf eine Sache konzentrieren (=gerichtete Aufmerksamkeit), mit Phasen abwechseln, in denen wir unwillkürlich und frei unsere Aufmerksamkeit schweifen lassen können (= ungerichtete Aufmerksamkeit). Und die Natur ist eine Umgebung, die diese Aufmerksamkeit auf sich zieht” (zitiert nach Perfahl).
Das heißt: Wenn man während konzentrierten Denkaufgaben die Möglichkeit hat, in die Natur zu schauen, macht man dies unbewusst in willkürlichen, wiederholenden Abständen. Dadurch wechselt man wiederkehrend zwischen gerichteter und ungerichteter Aufmerksamkeit – und kann dadurch messbar eine höhere Gehirnleistung abrufen (!)
Das Reizniveau: Warum es beim Wohnen so wichtig ist
Links: zu hohes Reizniveau. Rechts: zu geringes Reizniveau. Irgendwo dazwischen ist es angenehm für uns Menschen
Bevor wir mit weiteren konkreten Tipps starten, wollen wir uns mit dem Begriff “Reizniveau” auseinandersetzen:
Evolutionär bedingt brauchen wir Menschen – wider aktuellen Trends wie zb. Minimalismus – ein bestimmtes Reizniveau in unseren Umgebungen, um uns entspannt und wohl zu fühlen. Zwar kann ein sehr reizarmer Raum (wenig Farben, keine Strukturen, kühle Materialien) kurzfristig auch für Ruhe sorgen, langfristig kann uns dort aber etwas fehlen und wir werden uns nicht wirklich wohl fühlen. Ein Negativbeispiel stellen dafür zum Beispiel typische Krankenhäuser dar.
Gleichzeitig kann ein zu hohes Reizniveau schnell zu Unruhe führen. Man denkt nur an einen Arbeitsplatz, der total überladen mit alten Unterlagen, Kaffeetassen etc. ist. Die wenigsten können dort fokussiert arbeiten.
Natürlich ist das “perfekte” Reizniveau von Person zu Person unabhängig – und hängt zb. auch von unserer Wohngeschichte ab. Grundsätzlich überdeckt unsere evolutionäre Prägung dies aber.
Ästhetik: Kulturübergreifend messbar
Spannenderweise finden wir Menschen fast immer die selben Erholungsumgebungen schön – und zwar komplett kultur-, alters-, oder geschlechtsunabhängig.
Den bei unterschiedlichen Befragungen, werden immer wieder die selben vier Elemente genannt:
- Wasser (Blick aufs Meer, Seen oder bewegte Gewässer)
- Aussicht (Weitblick bzw. Weitsicht)
- Bäume (Stichwort Reizniveau, s. oben)
- und blühende Wiesen (ebenfalls ein sehr schönes Reizniveau)
Ein Expert:innen-Gespräch powered by Balcosy
Wir haben im Sommer 2023 gemeinsam mit der renommierten Wohnpsychologin Dr. Barbara Perfahl, dem Möbelserienentwickler Timo Nau (Aist Möbel) und der Arbeitsplatzgestalterin Romina Kaus (rohkonzept) einen Expert:innen-Talk mit dem selben Titel “Wohlfühlfaktor Natur in der Wohnung” veranstaltet.
Einige der Erkenntnisse dieses Gesprächs greifen wir in diesem Artikel wieder auf.
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Behandelt wurde dabei unter anderem, wie man mit einfachen Mitteln die Natur in die eigene Wohn- und Arbeitswelt bringen kann – zum Beispiel über:
- Pflanzen
- Naturmaterialien
- die Farbe Grün
- Naturbilder, Muster und Symbole
- oder auch die Nutzung von Fensterplätzen – zb. über unseren Balcosy
Konkrete Tipps und Tricks für mehr Natur in deiner Wohnung
Wir wissen, dass natürliche Umgebungen für unser Wohlbefinden essentiell sind. Wir haben auch gelernt, dass wir fast 90% unserer Zeit in geschlossenen Räumen verbringen.
Glück gehabt, dass wir uns mit ein paar einfachen Tricks die Natur direkt in die eigenen vier Wände holen können 😉
Die bereits oben zitierte Autorin und Wohnpsychologin Dr. Barbara Perfahl hat diesem Thema in ihrem Buch ein eigenes Kapitel gewidmet, welches wir hier als Grundlage verwenden dürfen.
Perfahl unterteilt ihr Kapitel “Grün tut gut: Der Einsatz von Natur im Raum” in folgende Unterthemen:
- Naturmaterialien verwenden
- Vielfalt und Abwechslung
- Fensterplätze nutzen
- Den Blick in die Natur simulieren
Wir werden ihre Empfehlungen hier aufzugreifen, weisen jedoch darauf hin, keinen Anspruch auf Vollständigkeit zu haben. (unbezahlte Werbung: Im Zweifelsfall also besser ihr Buch lesen)
Verwende bewusst Naturmaterialien
- Egal ob Kork, Holz oder Teppiche – diese und andere natürliche Materialien haben einen positiven Einfluss auf das Raumklima und schaffen beruhigende und angenehme Atmosphären.
- Speziell bei Holz wurden bereits verschiedenste Studien dazu durchgeführt, die erkennen lassen, dass dieses Material nachweislich blutdrucksenkend, stressreduzierend und beruhigend auf uns Menschen wirkt.
Achte auf Vielfalt und Abwechslung
- Oft genügt es, bestimmte Bereiche im Wohnraum komplexer zu gestalten, als andere. So entsteht eine Wahrnehmungsvielfalt und dem Auge wird nicht langweilig (Reizniveau!)
- Dabei kann man sich an dem Reizmenge- und Komplexität der Natur orientieren
- So reichen beispielsweiße oft einzelne (gezielt inszenierte) Pflanzen im Zimmer aus, um anzuregen.
Nutze deine Fensterplätze
- Ganz wichtig: Fensterplätze bewusst in die Raum- und Wohnungsgestaltung einfließen lassen!
- Egal ob Leseplatz, Frühstückssessel oder optimalerweise sogar der Schreibtisch: Fensterplätze sollten unbedingt genutzt werden!
- Denn ein Blick in die Natur oder in die Weite kann sofort als Erholungsplatz dienen – und bald zum Lieblingsplatz werden.
- Am Besten lassen sich diese natürlich mit einem unterer Fenstersitze “Balcosy” nutzen (kleine Schleichwerbung an dieser Stelle).
Eine besonders innovative Möglichkeit, seine Fensterplätze bestmöglich zu nutzen ist unser Produkt Balcosy:
Entwickelt im ersten Lockdown und mittlerweile vielfach sowohl in österreichischen als auch deutschen Städten installiert und geliebt, bietet Balcosy eine einfache Möglichkeit, den gesamten Fensterraum ohne Baubewilligung zu nutzen – und zwar bis draußen in der frischen Luft.
Balcosy ist als genehmigungsfreies Möbelstück für den EU-Markt ziviltechnisch positiv bewertet und durchlief u.a. mit dem Bautechnischen Institut eine Vielzahl von statischen und dynamischen Belastungsversuchen.
Balcosy Fenstersitze werden innen unter dem Fenster montiert und als multifunktionaler Tisch verwendet. Mit zwei Handgriffen kann dieser hochgeklappt ins geöffnete Fenster als sicherer und bequemer Entspannungsort an der frischen Luft verwendet werden.
Den Blick in die Natur simulieren
- Das menschliche Gehirn reagiert auf Bilder von Natur sehr ähnlich, wie auf echte Naturumgebungen.
- Wir können daher zb. durch ein schönes Landschaftsbild ähnliche Erholungseffekte hervorrufen, wie mit einem echten Spaziergang – zumindest im Kopf. Und dieser hat bekanntermaßen einen starken Einfluss auf unsere Gefühle 😉
- Als besonders gut eignen sich die bereits oben genannten, allgemein als schön emfpundenen vier Landschaftsformen:
- Ausblick
- Wasser
- Bäume
- oder blühenden Wiesen
- auch Naturfarben gelten als beruhigend für die Psyche (besonders Grüntöne als auch blau)
- und selbstverständlich: Pflanzen. Die grünen Luftverbessere sind für viele die beliebteste Methode, sich etwas Grün und Natur in den eigenen Wohnraum zu holen
Fazit
In einer Welt, in der wir fast 90% unserer Zeit in geschlossenen Räumen verbringen, erinnern uns die obigen Punkte daran, wie wertvoll und heilsam die Natur für unser Wohlbefinden und sogar für unsere kognitive Leistung ist.
Dr. Barbara Perfahls Einsichten aus der Wohnpsychologie, unterstützt von historischen und aktuellen Forschungen, unterstreichen die tiefe Verbundenheit des Menschen mit der Natur – eine Verbindung, die sich positiv auf unsere Gesundheit, unser Stressniveau und unsere Kreativität auswirkt.
Dieser Leitfaden bietet praktische Tipps, wie wir durch die Nutzung von Naturmaterialien, die Schaffung von Vielfalt im Wohnraum, die optimale Nutzung von Fensterplätzen und das Simulieren von Naturblicken, ein Stück Natur in unser Zuhause bringen können.
Die Vorschläge reichen von einfachen Pflanzen bis hin zu innovativen Lösungen wie dem “Balcosy”, die es uns ermöglichen, die beruhigende Präsenz der Natur auch in städtischen Wohnungen zu genießen.
Daher wollen wir hier nicht nur aufrufen, unsere Wohnräume neu zu denken, sondern auch daran erinnern, dass die Natur schlichtweg eine unverzichtbare Kraftquelle für uns Menschen ist.
Finde heraus, wie dein Fenster zum Lieblinsplatz wird.
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